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Politik / Ratsinformationssystem

Vorlage - VO/2023-265  

Betreff: Jahresbericht der Gleichstellungsbeauftragten 2023
Status:öffentlich  
Verfasser/-in:Cinieri, Ulrike
Federführend:Gleichstellungsbeauftragte   
Beratungsfolge:
Stadtvertretung Barmstedt Kenntnisnahme
12.12.2023 
Sitzung der Stadtvertretung Barmstedt zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Jahresbericht 2022/2023 der Gleichstellungsbeauftragten der Verwaltungsgemeinschaft Stadt Barmstedt und Amt Hörnerkirchen

 

 

Seit zwei Jahren arbeite ich als hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte bei der VG Stadt Barmstedt und Amt Hörnerkirchen. Schwerpunktmäßig standen in diesem Jahr im Vordergrund: Der Aufbau von Arbeitsroutinen, Netzwerke festigen und Veranstaltungsangebote für Bürgerinnen und Bürger ausbauen und präsenter machen.

 

Meine Arbeit gliederte sich dabei in vier Bereiche:

  1. Interne Verwaltungsaufgaben
  1. Arbeit für die Öffentlichkeit
  2. Beratungen
  3. Netzwerk

 

 

 

  1. Interne Verwaltungsaufgaben

Meine Aufgabe ist es insbesondere darauf zu achten, dass die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern besteht. Z.B. sollten bei Neueinstellungen in Führungspositionen bevorzugt Frauen eingestellt werden, da hier eine Unterrepräsentanz von Frauen vorherrscht. Zudem achte ich bei der Einstellung von Sachbearbeiter*innen auf die Gleichstellung. In diesem Jahr 2023 war ich an 17 Bewerbungsverfahren beteiligt und nahm bei 14 Verfahren an den Auswahlgesprächen teil.

 

r dieses Jahr stand die Fortschreibung des Frauenförderplanes der Stadt Barmstedt an. In der Hauptausschusssitzung vom 10.10.2023 ist der von mir gestaltete Entwurf nach Abstimmung mit der Bürgermeisterin und dem Büroleitenden Beamten zur Entscheidung gegeben worden. Da dieser keiner weiteren Entscheidung der Stadtvertretung bedarf, ist der Frauenförderplan dieser Vorlage bei gefügt.

 

Intern habe ich eine Workshop-Reihe zum Thema Mobbing, Bossing und sexuelle Belästigung als Präventivmaßnahme angeboten. Grundlage ist das Allgemeine Gleichbehandlungs Gesetz, das viele Überschneidungen mit meiner Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte hat. Die Ergebnisse dieser Workshop-Reihe, werde ich in einem Leitfaden zum richtigen Umgang mit Mobbing, Bossing und sexueller Belästigung zusammenfassen. Der Entwurf wird mit der Bürgermeisterin und den Führungskräften abgestimmt.

Zudem hat sich aus diesem Projekt ein weiteres Ergebnis aufgezeigt: Viele Kolleginnen und Kollegen möchten sich mehr zum Thema Kommunikation und einen guten Umgang miteinander informieren und schulen lassen. Derzeit arbeite ich an einem Konzept, welches ab 2024 starten soll.

 

 

  1. Arbeit für die Öffentlichkeit

Im ersten Jahr bestand die Herausforderung, die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen und mein Aufgabenspektrum aufzuzeigen. Diese Vielfältigkeit spiegelt sich in dem Angebot und der Gestaltung von Veranstaltungen und Aktionen wider. Ich freue mich sehr darüber, dass ich bei den verschiedenen Veranstaltungen immer wieder unterschiedliche Personen ansprechen kann.

In diesen ersten beiden Jahren stellte ich fest, dass die Sichtbarkeit meiner Arbeit eine wichtige Komponente ist, um Mensch anzusprechen. Zunächst bediente ich mich dem klassischen Weg und bewarb meine Angebote nur in Printmedien, durch Plakate und auf der städtischen Internet-Seite. Seit gut einem Jahr können mich Bürgerinnen und Bürger auch über Instagram finden. Hier veröffentliche ich alle Veranstaltungen und auch meine offenen Sprechstunden.

 

Eine sehr gut funktionierende Kooperation ist die Arbeit mit der Beratungsstelle Frau & Beruf. Die Mitarbeiterinnen von Frau & Beruf bieten Beratungstermine für Barmstedt und das Amt Hörnerkirchen an. In 2023 haben wir drei Beratungstage organisiert, die von den Bürgerinnen stark nachgefragt wurden. Da der Bedarf sehr groß war, boten wir 4 weitere Termintage zusätzlich an. Die Organisation und die Anmeldung erfolgten über mein Büro.

 

Anhand meiner Beratungen mit Bürgerinnen stellte ich fest, dass „Bewerbungen“ ein großes Thema sind. In Zusammenarbeit mit der Dipl.-Betriebswirtin Julia Bonk führte ich einen Vortrag zum Thema „Bewerbungstraining für Frauen“ durch, an dem 6 Frauen teilnahmen. Die Frauen bewerteten die Veranstaltung als sehr positiv, da sie mit einer guten persönlichen Strategie für sich nach Hause gehen konnten.

 

Zum internationalen Mädchentag am 11.10.2022 lud ich mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Pinneberg Deborah Azzab-Robinson nachmittags auf den Vorplatz der Drostei ein. Hier bestrahlten wir die Drostei in Rosa und hatten ein zusätzliches Rahmenprogramm organisiert. Hierzu kamen ca. 100-200 Menschen zusammen, unter anderem die Stellvertretende Kreistagspräsidentin Elke Schreiber aus dem Kreis Pinneberg.

Auch in diesem Jahr am 11.10.2023 wurde die Drostei in Pinneberg wieder von und beleuchtet. In diesem Jahr hatten wir die Unterstützung der Stadtjugendpflege aus Rellingen und dem mobilen Aids-Bus gehabt. Es ging dieses Jahr um das Thema Menstruation.

 

 

Am 16.10.2022 fand im Rathaus der jährliche Bücherflohmarkt zum Bauernmarkt statt. Wie im Jahr davor beteiligte ich mich mit einer Spendenaktion zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ an diesem Tage. Ich fertigte kleine Kekstüten an, die man gegen eine Spende erwerben konnte (die Höhe entschied die spendende Person). Diese Spendensumme kommt der Frauenberatung und den Frauenhäusern im Kreis Pinneberg zugute. Die Nachfrage nach Informationsmaterial und der Gesprächsbedarf zu diesem Themenfeld war wesentlich größer als im letzten Jahr.

 

Am Donnerstag, dem 24.11.2022, war ein regulärer Markttag an dem ich mit der ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten des Amtes Rantzau, der Migrationsbeauftragten der Stadt Barmstedt und zwei Frauen des Leuchtturmes, zum Thema „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, Brötchentüten verteilte. Dieses Jahr hatten wir 500 Tüten mit einem Brötchen und Infomaterial gefüllt. Die Aktion in diesem Jahr war durch den hohen Gesprächsbedarf der Marktbesucherinnen und -besucher besonders erfolgreich.

Passend zum Thema „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ bot ich 2022 erneut einen Selbstverteidigungs-Kurs in Barmstedt mit der Wing Tsun- Schule in Barmstedt an. Leider gab es hierfür nicht genügend Anmeldungen, sodass wir den Kurs nicht stattfinden lassen konnten. Für das Jahr 2023 werde ich daher keinen Kurs mehr anbieten.

 

In diesem Jahr wurde die Aktion Gewalt kommt nicht in die Tüte zum 20.ten Mal veranstaltet. Am 20.11.2023 wurde die Auftaktveranstaltung der Aktionen in Pinneberg eingeläutet. An den Vorbereitungen beteiligte ich mich. Ein besonderes Highlight war, dass Frau Aminata Tourè als Schirmfrau eine Rede hielt und uns Akteurinnen alle persönlich begrüßte.

Am 23.11.2023 verteilte ich mit der Gleichstellungsbeauftragten des Amtes Rantzau 300 Brötchentüten auf dem Marktplatz. Hier bekamen wir von Bürgerinnen die Bestätigung, dass unsere Aktion wichtig und sinnvoll ist. Eine Frau erzählte mir, dass sie vor zwei Jahren eine Tüte von mir bekam und diese für sich nutzen konnte.

 

Am 07.03.2023 fand der Equal Pay Day statt, der sich für die gleichberechtigte Bezahlung von Frauen und Männern einsetzt. Dieser stand unter dem Thema „Die Kunst der gleichen Bezahlung“. Hierzu lud ich zur Online-Veranstaltung mit dem Titel: „Ich bin es wert!“ ein, der Frauen ermutigen sollte bereits in Vorstellungsgesprächen den eigenen Wert zu beziffern. Als Referentin lud ich die Dipl.-Betriebswirtin Julia Bonk ein. Sie referierte die Veranstaltung, an der 12 Frauen teilnahmen.

 

Am Weltfrauentag, dem 08.03.2023, plante ich mit der Migrationsbeauftragten Andja Zdravac-Vojnovica und zwei Kolleginnen des Leuchtturms das zweite Frauen-Frühstück als offenen Austausch für Frauen aus Barmstedt und dem Amt Hörnerkirchen. Als Einstieg begrüßten wir gemeinsam unsere Gäste und hörten einen Impulsvortrag von Zahra Manesh über die brisante Situation der Frauen im Iran. Das Frühstück fand in der Jugendbildungsstätte statt und es wurde von 35 Frauen besucht, mehr als doppelt so viele im Vergleich zum Jahr davor.

 

Die Ausstellung „Mode im Wandel der Zeit“ eröffnete ich am 27.05.2023. Die Historikerin und Leiterin der Frauengeschichtswerkstatt Tornesch Annette Schlapkohl hielt einen Vortrag zum Thema mit einem anschließenden Austausch. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich die Ausstellung bis zum 14.06.2023 im Rathaus anschauen.

 

10 Personen besuchten den von mir organisierten Vortrag zum Thema „Naturheilverfahren bei Krebs“ von Dr. Kerstin Ramaker von den Regio Kliniken Pinneberg. Diese Veranstaltung fand am 23.06.2023 im Gesundheitsmonat Juni in der Kommunalen Halle statt.

 

Aufgrund dieser erfolgreichen Aktionen plane ich:

  1. Offene Sprechstunden für Bürgerinnen und rger an jedem ersten Samstag im Monat von 10-12 Uhr

-          Equal Pay Day 2024

-          Weltfrauen Tag 2024

-          Girls & Boys Day 2024

-          dchentag am 11.10.2024

-          Spendenaktion für die Frauenhäuser in Kreis Pinneberg zum Bauernmarkt im Oktober 2024

-          Brötchentüten-Aktion zum Thema „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ November 2024

-          Und vieles mehr…

 

 

  1. Beratungen

Meine regelmäßig angebotenen offenen Sprechstunden fanden alle zwei Wochen am Dienstagnachmittag von 15:00 17:00 Uhr und an jedem ersten Samstagvormittag des Monats von 10:00 12:00 Uhr statt. Diese machen einen sehr wichtigen Teil meiner Arbeit aus. Im Jahr 2022 war die Nachfrage nach Beratungen leicht gestiegen. Ich führte 7 telefonische, 13 persönliche Beratungen und 2 interne Beratungen durch. Nach einem ersten Gespräch folgten oftmals Folgeberatungstermine.

Im Jahr 2023 führte ich bisher 1 telefonisches, 5 persönliche und 4 interne Beratungen (inkl. einer Konfliktberatung zwischen Mitarbeitenden) durch. Auch hier war Bedarf nach Folgeterminen.

Die offenen Sprechstunden am Dienstag wurden in diesem Jahr nicht in Anspruch genommen. Die offenen Sprechstunden am Samstag werden sehr gut angenommen. Deshalb biete ich diese nur noch samstags an.

Selbstverständlich vereinbare ich gerne Termine auf Wunsch.

 

Die Ratsuchenden kamen mit folgenden Anliegen zu mir:

  1. Berufliche Umorientierung

-          Berufliche Weiterbildung

-          Unterstützung bei Pflege von Angehörigen

-          Persönliche Weiterentwicklung

-          Trennung mit folgender Scheidung

-          Trennung mit Androhungen von Veröffentlichung sensibler Daten

-          Finanzielle Sorgen

-          Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche

-          Mobbing

-          Anfrage für richtiges Verhalten bei sexueller Belästigung durch Nachbarn

-          Konflikte am Arbeitsplatz

 

 

  1. Netzwerk

Meine Arbeit gestalte ich mit dem Grundsatz „Gleichstellung kann nur gemeinsam gelingen!“  Dieses Motto bestätigte sich in den letzten Jahren immer mehr. Ich habe mich in der Stadt und im Amt mit vielen Menschen zu relevanten Themen ausgetauscht und zusammengearbeitet.

 

Das landesweite Netzwerk der Gleichstellungsbeauftragten in Schleswig-Holstein, die LAG der Gleichstellungsbeauftragten, hält drei Vollversammlungen pro Jahr ab. Hier werden grundsätzliche gemeinsame Themen bearbeitet und entwickelt wie z.B. die „Aktion Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Zudem haben wir Arbeitsgruppen eingerichtet, in denen spezielle Themen genauer erarbeitet werden. Ich arbeite in einem AK zum Thema Novellierung des Gleichstellungsgesetzes mit. Regelmäßig werden Termine zum kollegialen Austausch angeboten. Diese beinhalten z.B. Themen wie kostenlose Menstruationsprodukte in Schulen, Zusammenarbeit von Gleichstellungsbeauftragten, Personalrat und Personalwesen und Anfeindungen gegen Gleichstellungsbeauftragte.

 

Um meine Aufgaben auf kommunaler Ebene besser umsetzen zu können, schloss ich mich der Arbeitsgruppe der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Kreis Pinneberg an. In regelmäßigen Abständen finden gemeinsame Arbeitskonferenzen statt. Wir besprechen aktuelle Themen unserer Tätigkeit, wie z.B. ungleiche Bezahlung von Arbeit, Auswirkungen der Care-Arbeit, Umsetzung der Istanbul Konvention. Zukünftige Aktionen werden gemeinsam geplant. Es ist zudem ein inhaltlich wichtiger Austausch, da die Gleichstellungsbeauftragten unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte haben. Es geht auch um spezielle Themen, die die ländlichen Regionen und Städte betreffen wie z.B. die Gesundheitsversorgung, Infrastruktur und öffentliche Verkehrsmittel.

 

r meine Arbeit sind die Kontakte und Verbindungen vor Ort entscheidend.

Dazu zählt natürlich der Kontakt zur Politik, wozu ich Sie hiermit wieder ganz herzlich einlade. 

Vor Ort ist mir der Kontakt zu den Vereinen und Verbänden wichtig. Hierzu zählen die Kontakte mit dem BMTV, der Spielothek, der Bücherei, dem Landfrauen e. V., der Caritas und dem HGB.

Mit diesen und weiteren Netzwerkpartnern konnte ich schon viele Veranstaltungen entwickeln und durchführen. Mittlerweile kommen weitere Netzwerkpartnerinnen auf mich zu, mit dem Wunsch neue Projekte umzusetzen.

 

 

Mein Fazit

Meine Arbeit ist für mich sehr erfüllend und immer mit viel Freude verbunden. Besonders positiv ist, dass meine Arbeit so gut angenommen wird von den Bürgerinnen und Bürgern, sowie in der Verwaltung als nützlich und sinnvoll eingeschätzt wird. Gerne greife ich auch immer wieder Anregungen von Bürgerinnen, Kolleginnen, Politikerinnen oder Themen aus den öffentlichen Medien auf und versuche, diese Themen umzusetzen.

 

Ich freue mich auf die neuen Projekte und bin stolz auf die sehr vielen erfolgreichen Aktionen die schon hinter mir liegen!

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen:

 

Interessen von Kindern und Jugendlichen im Sinne des § 47 f GO sind nicht betroffen.

 

Zuständigkeiten:

 

Gemäß der Hauptsatzung und der Zuständigkeitsordnung der Stadt Barmstedt ergibt sich folgende Beratungsreihenfolge:

 

Gremium // Kenntnisnahme / Stadtvertretung)     


Anlage/n:

Beispielanlage

Alternativ: Zeile frei lassen

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Frauenförderplan 2023-2026 (521 KB)      

Kontakt & Öffnungszeiten

Verwaltungsgemeinschaft
Stadt Barmstedt - Amt Hörnerkirchen

Am Markt 1
25355 Barmstedt

Telefon: 04123 681-01
Fax: 04123 681-260
E-Mail: info[at]stadt-barmstedt.de
De-Mail-Adressen: 
Stadt Barmstedt: posteingang[at]barmstedt.sh-kommunen.de-mail.de
Amt Hörnerkirchen: posteingang[at]hoernerkirchen.sh-kommunen.de-mail.de
Leitweg-ID: 010565636-0000-76

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