Politik / Ratsinformationssystem
Auszug - Ausbildungsinitiative der Stadt Barmstedt
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Herr Gottschalk verweist auf den Antrag der BALL-Fraktion bezüglich der Ausbildungsplatzinitiative der Stadt Barmstedt.
Herr Dr. Thiel führt aus, dass die BALL-Fraktion keinen konkreten Beschlussvorschlag formuliert hat. Die BALL-Fraktion möchte in Erfahrung bringen, welche konkreten Maßnahmen in der Zwischenzeit eingeleitet wurden, um den Beschluss der Stadtvertretung umzusetzen. Die Vorlage bezieht sich lediglich auf die Ausbildungsplatzinitiative des letzten Jahres. Es müssen mindestens Grunddaten über das Ausbildungsplatzangebot in der Region einschließlich des Amtes Rantzau erfasst werden, damit die Ausgangsposition deutlich wird und um mit einfachsten Mitteln evaluieren zu können, ob mehr Ausbildungsplätze in der Region entstehen, ob es weniger werden, oder ob die Zahlen gleichbleibend sind. Da die Stadt eine Wirtschaftsförderung und ein Regionalmarketing vorhält, gehören diese Daten zu den Elementarkenntnissen. Außerdem muss geprüft werden, warum die Unterstützung durch Bewerbungstraining oder die Hilfe im Bewerbungsverfahren durch das Jugendzentrum von den Jugendlichen nicht angenommen wurde. Es sollte ganz bescheiden und ganz konkret durch zielstrebiges Vorgehen versucht werden, zumindest 10 neue Ausbildungsplätze in der Region zu schaffen. Des Weiteren sollten Gespräche mit den Betrieben geführt werden, um herauszufinden, ob es evtl. Ausbildungshindernisse gibt und ob die Stadt bei der Lösung von Problemen behilflich sein kann.
Herr Gottschalk erklärt, dass es die richtige Vorgehensweise ist, wenn vor dem Start einer neuen Ausbildungsplatzinitiative zunächst in die Vergangenheit geschaut wird. Es ist deutlich geworden, dass die Ausbildungsplatzinitiative des letzten Jahres schon sehr zielgerichtet für Jugendliche aus der Region war. Parallel wurden ähnliche Leistungen vom Arbeitsamt und von den Schulen angeboten. Der überwiegende Teil der Jugendlichen hat das Parallelangebot wahrgenommen, so dass die Initiative der Stadt nicht sehr erfolgreich war. Diese Situation zeigt, dass es tatsächlich sehr schwierig ist, durch eine zusätzliche Initiative die Jugendlichen zu erreichen. Die Stadt sollte aber entsprechende Ausbildungsplätze, die in der Region angeboten werden, aufzeigen. Fraglich ist, ob es aus den Erfahrungen heraus sinnvoll wäre, eine ähnliche Initiative zu starten, oder ob ein anderes zielgerichtetes Angebot geschaffen werden sollte. Herr Gottschalk würde es begrüßen, wenn im Rathaus entsprechende Informationen über Ausbildungsplätze und Praktika aus der Region vorgehalten werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Chancen besser sind, über Praktika in die Ausbildung zu gelangen. Es wäre gut, wenn über den Bereich Wirtschaftsförderung mit den Betrieben aus der Region Barmstedt, Hörnerkirchen und Rantzau ein Netzwerk aufgebaut werden könnte, dass im Internet und über die anderen vorhandenen Wege genutzt werden kann.
Frau Krämer teilt mit, dass sie erfahren hat, dass Anschriften von Firmen, die ihr Ausbildungsplatzangebot gemeldet haben, von den Lehrern nicht an die Schülerinnen und Schüler weitergegeben wurden. Vielleicht wäre die Initiative doch erfolgreich gewesen, wenn alle Anschriften weitergegeben worden wären. Frau Krämer ergänzt, dass es in Schleswig-Holstein das Modell der Teilzeitausbildung gibt. Herr Heins sollte diesbezüglich Kontakt mit den Kammern aufnehmen. Dies könnte auch eine Möglichkeit sein, zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen.
Bürgermeister Hammermann erklärt, dass eine Ist-Aufnahme der Daten sinnvoll ist. Es muss aber ein Weg gefunden werden wie die Jugendlichen direkt erreicht werden können. Eine Möglichkeit könnte sein, eine Ausbildungsmesse in das Leben zu rufen.
Herr Dr. Thiel verweist auf den Beschluss der Stadtvertretung. Zur Umsetzung des Beschlusses müsste eine Reihe von konkreten Maßnahmen eingeleitet werden. Ein Anfang wäre die Datenerfassung über die Ausbildungsplatzsituation, der Aufbau eines Netzwerkes oder die Ausbildungsmesse, usw..
Herr Schmidt führt aus, dass dieses Netzwerk fester verknüpft werden sollte. Die Netzwerkpartner wie die Agentur für Arbeit, der HGB und die Betriebe sollten gemeinsam in der Kommunalen Halle zusammentreffen, damit Jugendliche die Gelegenheit haben sich über Ausbildung zu informieren und ggf. über Praktika einen Ausbildungsplatz zu erlangen. Gleichzeitig könnte das Netzwerk dadurch fester verknüpft werden.
Herr Perner erklärt, dass der große Unterschied zum letzten Jahr darin liegt, dass die Stadt mit Herrn Heins einen Wirtschaftsförderer hat. Herr Heins hat bereits einige Kontakte zu Firmen geknüpft und ist dabei, dieses Netzwerk aufzubauen. Herr Perner führt aus, dass keine konkreten Beschlüsse gefasst werden sollten, sondern die Ausbildungsplatzinitiative in die Hände der Verwaltung gelegt und Herrn Heins beauftragt wird, diese Initiative umzusetzen. Er sollte dieses Netzwerk weiter ausbauen und sich Gedanken machen, wie die Jugendlichen direkt erreicht werden können.
Herr Brabandt erläutert, dass er alles bisher Gesagte nur unterstützen kann. Alles was in der Richtung getan wird, ist für sich gesehen schon positiv, aber durch solche Initiativen werden Hoffnungen erweckt, die die Kommunen im Grunde genommen nicht erfüllen können. Es ist in diesem Bereich sehr schwierig, etwas für Jugendliche zu tun, die sozial benachteiligt sind. Der wesentlich erfolgversprechendere Ansatz wäre, über die Schulen zu gehen. Da ein großes Problem das Qualifizierungsdefizit ist, müssen über die Schulen Maßnahmen wie das Berufsvorbereitende Jahr oder ähnliche Initiativen angeboten werden. Dieser Weg hat eine ganz andere Qualität, als einen Appell an die Betriebe zu richten.
Herr Quell regt an, ein erneutes Forum “Wirtschaft trifft Politik“ zu veranstalten, um dieses Thema zu behandeln. Vielleicht könnten auf diese Weise Vereinbarungen mit den Betrieben getroffen werden.
Herr Schönfelder erklärt, dass unbedingt in Erfahrung gebracht werden sollte, was die Schulen in diesem Zusammenhang leisten.
Herr Gottschalk fasst zusammen, dass heute viele Vorschläge aufgenommen wurden. Die Verwaltung ist gehalten, diese Vorschläge zu bündeln und zu strukturieren und daraus ein Konzept zu erarbeiten, wie den Jugendlichen in der Region geholfen werden kann.
Herr Perner ergänzt, dass in ca. zwei Monaten darüber berichtet werden sollte, was gemacht wurde und wie es weitergehen soll.
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